Protest may be performance.
Der #duranadam im Kontext des Projekts „re.act.feminism #2 – a performing archive“


Jasmin İhraç

Text erschienen im e-Journal MAP - Media | Archive | Performance, 2014

Im Mai 2013 begannen in Istanbul die größten, spontan organisierten zivilgesellschaftlichen Proteste in der Geschichte der Türkei. Die Besetzung des Gezi-Parks im Zentrum von Istanbul und das Vorgehen der Polizei mit massivem Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern hatten sehr schnell zu einer breiten Solidarisierungswelle im gesamten Land geführt.Noch nie zuvor hatte sich eine bis dahin nicht existente Bewegung so schnell formieren und ausdehnen können. Die Proteste führten nicht nur zu einer Vielzahl an neuen politischen Koalitionen – Kemalist_innen demonstrierten neben kurdischen Gruppen – sondern auch zu neuen politischen Artikulationsformaten, die performative Aktionen einbanden.

Eine der dortigen Protestaktionen möchte ich im Folgenden zum Ausgangspunkt nehmen, um die Verschränkung von politischen und performativen Interventionen zu diskutieren. Darunter fallen Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Strategien im Politischen sowie deren mediale Vermittlung und Kontextualisierung. Um diese Aspekte zu beleuchten, setze ich die Artikulationsformate im Rahmen der Proteste in Bezug zum Projekt re.act.feminism #2 - a performing archive. Dabei beziehe ich mich auf die Website zum Projekt, auf der die Einträge des Archivs aufgeführt sind.
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